Schnippeln fuer die Suppe: Das Bistum bat gestern gemeinsam mit dem Aktionskoch Wam Kat (hinten) und Kindern des Pius-Gymnasiums am Elisenbrunnen Passanten und Beduerftige zu Tisch. Foto: Heike Lachmann
Die Jugendlichen hatten immer noch gute Laune, als sie mit Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff das Essen an Passanten und Beduerftige ausgaben. Mit der Koch-Aktion startete das Bistum seine Aktion „Zu Tisch mit Gott und der Welt“.
Von einem Fuss auf den anderen treten und die Haende reiben, ein bisschen half das den Jungen und Maedchen der Klasse 6b des Pius-Gymnasiums, den tapferen Kuechenhelfern in der eisigen Kaelte. Nele, Johanna, Luise und Leonie waren fuer den Obstsalat zustaendig. „Die Kartoffeln waren ziemlich kalt, aber es hat trotzdem Spass gemacht“, sagte eins der vier Maedels, die auch Obdachlose zu der Tafel eingeladen hatten. „Dass man Leuten helfen kann“, gefiel ihnen, und auch einen weiteren Hintergrund fuer die Aktion wuerden sie voll unterstuetzen, „dass weniger Essen weggeschmissen wird.“
Fuer Wam Kat, Aktionskoch und aus den Niederlanden, der vom Bistum angeheuert worden war, sind solche Aspekte das A und O. Seit 30 Jahren steht er hinter den Riesenkochtoepfen und den Riesengasbrennern und kocht fuer Aktivisten auf diversen Events. „Wieviel Essen weggeworfen wird, naemlich 40 Prozent der Ernte, und dass das Gemuese nicht krumm und schrumpelig sein darf“ treibt ihn um. Seinerzeit war der Doktor der Soziologie und Psychologie auf der Rainbow Warrior, dem Schiff von Greenpeace, zum Kochen gekommen. Jetzt tourt er mit seinem Team durch ganz Europa. 120 Kilogramm Gemuese und Obst hat er mit den Schuelern am Elisenbrunnen verarbeitet. „Jetzt greift es auch die Kirche auf, weil die Schoepfung nicht endlos ausgebeutet werden kann. Mit einem Bischof habe ich noch nie gekocht“, freute sich Wam Kat.
Immer wieder bildeten sich an dem Essensstand lange Schlangen. „Damit alle etwas kriegen“, begruendete Mussinghoff seine Motivation, selber die Suppenkelle zu schwingen. Mit der Aktion moechte er “ die Menschen darauf aufmerksam machen, dass andere arm sind.“ Es gehe auch um einen vernuenftigen Umgang mit den Lebensmitteln und um gerechte Verteilung. Was dem Bischof auch gefaellt, ist das entstehende Gemeinschaftsgefuehl bei der Kochaktion. In der ersten Phase der Bistums-Aktion bis Ostern steht das Thema „Wir haben den Hunger satt“ im Mittelpunkt. Dazu wird es Kultur- und Fastenaktionen in Aachen und der Region geben.