Lecker: Nach dem Rezept von Wam Kat kochen Dietramszeller Montessori-Schueler eine niederlaendische Kartoffelsuppe. Foto: nie

Essen ohne Dosenoeffner

Dietramszell – Dass niemand ohne Dosenoeffner und Mikrowelle verhungern muss bewies der Niederlaender Wam Kat mit einem Kochkurs. Die Schueler der Montessori-Schule in Dietramszell hatten sichtlich Spass am kochen.

Lecker: Nach dem Rezept von Wam Kat kochen Dietramszeller Montessori-Schueler eine niederlaendische Kartoffelsuppe. Foto: nie

„Es gab auch ein Leben und etwas zu essen vor der Erfindung der Tiefkuehltruhe und der Mikrowelle“, meint Hobbykoch, Soziologe und Umweltaktivist Wam Kat.

Im Warenkorb lagen Zwiebeln, Karotten, Sellerie, Kartoffeln, Mehl, Salz, Kaese, Tomatensaft und Sojamilch. Auf der Tafel stand, was die Schueler der siebten und achten Klasse kochen sollten: das niederlaendische Nationalgericht Hutspot, eine Art Kartoffelsuppe. Eifrig schaelten und schnitten die Schueler die Zutaten und brachten sie in grossen Toepfen zum Kochen. Dabei stellten sie ueberraschendes fest: Teurer als aehnliche Produkte aus der Tiefkuehltruhe oder der Tuete war ihre Mahlzeit nicht, und das gemeinsame Kochen machte mehr Spass als auf die Schnelle eine Dose zu oeffnen. Und das Erfolgserlebnis beim Essen machte auch Spass.

Nebenbei berichtete Kat, wie er selbst seine Leidenschaft fuers Kochen entdeckt hatte. „Vor 30 Jahren engagierte ich mich bei Greenpeace und wurde Mitglied der Mannschaft auf der Rainbow Warrior. Weil wir keinen Koch hatten, uebernahm ich den Job“, erzaehlt er. Der Kontakt zwischen ihm und den Dietramszellern Schuelern sowie ihrer Lehrerin Maria Doebler entstand vor etwa einem Jahr bei einem Besuch des Biomeilers in Dresden. „Dort zeigte ich, wie man durch Kompostieren Wasser erwaermen kann“, so Kat, der in einem Dorf bei Neubrandenburg lebt.

Er selbst gebe seit Jahren schon kein Geld mehr fuer Nahrungsmittel aus. „Das meiste hole ich mir von den Bauern in meiner Umgebung. Schon auf dem Hof landen beispielsweise zu grosse Kartoffeln oder krummgewachsene Karotten auf dem Abfall. Der Handel nimmt diese Erzeugnisse nicht ab, weil sie der Kunde angeblich nicht will“, so Kat. Es sei Zeit zum Umdenken, erklaert er.


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