Protest mit Tomatensuppe

WEISSENFELS/MZ. Am Montagabend auf dem Weissenfelser Markt: Etwa zehn Aktivisten der Bauernsternfahrt zum Kanzleramt treffen in Weissenfels ein. Ihre Vorhut hat schon die mit Propangas betriebene Kochstelle neben ihrem Transporter aufgebaut und frische Zutaten geschnitten. Wam Kat und Nisandeh Pfuetzner kochen eine Tomatensuppe fuer 50 bis 60 Esser. Andreas Doering sammelt von Passanten Unterschriften fuer die Forderung, dass Tiertransporte nicht laenger als acht Stunden dauern sollen. Er ist Vertreter der Initiative Zerbst und der Partei Mensch-Umwelt-Tierschutz und unterstuetzt mit seinem Protest gegen Massentierhaltung und industrielle Agrarbetriebe die Bauern der Arbeitsgemeinschaft fuer baeuerliche Landwirtschaft bei ihrer Sternfahrt. Denn sie wollen eine Landwirtschaftspolitik, die Bauernhoefe erhaelt und Agrarfabriken schliesst.

Bioprodukte

Mit Bioprodukten aus baeuerlichen Betrieben wird hier der Tisch gedeckt. (FOTO: MZ)

Eine Gruppe junger Menschen ist mit den Fahrraedern aus Halle gekommen. Sie sind Vertreter von Slow Food der Youth Food Movement. Ihre Art des Protestes ist ein Essensbeispiel. Sie haben in Halle bei einem Baecker das Brot eingekauft, das genau zu ihrer Wurst aus Bioproduktion passt. „Das ist urspruengliches Handwerk, hier ist der Baecker kreativ, dort der Metzger, was raus kommt, schmeckt und ist gesund – nicht zu vergleichen mit dem aus industrieller Produktion“, sagt Hendrik Haase, Er ist mit Freunden nach Weissenfels gekommen, weil er sich hier insbesondere gegen den Schlachthof wenden will. ueber bewusste Ernaehrung Politik machen, so wie Wam Kat, das ist ganz in seinem Sinne. Gemeinsam decken sie gegen

19 Uhr den Tisch. Doch obgleich sich auch ein paar Teilnehmer der Montagsdemo, der Buergerinitiative Pro Weissenfels, vom Bund fuer Umwelt und Naturschutz sowie von Buendnis 90 / Gruene zu ihnen setzen, es bleibt am Ende noch viel zurueck im Topf und auf den Schalen.

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