Quer durch die Republik sind wir heute mit unserem Equipment gereist, vom Sendezentrum in Mainz in den Nordosten Deutschlands. Wir haben uns im Niemandsland verabredet, irgendwo südwestlich von Berlin. „Niemandsland", das liest man schon mal öfter über diese Region und über den ganzen Nordosten, weil hier auf ziemlich großer Fläche ziemlich wenig Menschen leben. Die Arbeitslosenquote ist dafür mit 15 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im Westen. Und deshalb zieht es vor allem junge Leute fort aus der Region, weil sie hier keine Zukunft sehen.
Unser Motto „Zukunft machen" bekommt da irgendwie eine besondere Brisanz jenseits von Öko-Chic und grünem Lifestyle – die Leute haben hier wahrscheinlich andere Probleme. Aber gerade in dieser Region, in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, befinden sich unzählige Ökodörfer, Hofgemeinschaften und Selbstversorgerprojekte. In Belzig (Brandenburg) haben wir zum Beispiel dieses Foto gemacht, am Eingang des ZEGG, des Zentrums für Experimentelle Gesellschaftsgestaltung. Auf dem Gelände, wo zu DDR-Zeiten die Stasi ihre West-Spione ausgebildet hat, wollen seit 1991 die Mitglieder der ZEGG-Gemeinschaft nach eigenen Angaben „neue Erfahrungen in den Bereichen Liebe, Gemeinschaft, Kommunikation ermöglichen und Mut machen, die Zukunft in die eigene Hand zu nehmen".
„Viele Menschen hier sind immer noch felsenfest davon überzeugt, dass die unterschiedlichen Gemeinschaften und Projekte alle zu einer Sekte gehören", erklärt uns Wam Kat, den wir in Lübnitz ganz in der Nähe besucht haben. Der gebürtige Niederländer gehört zum Urgestein der Ökobewegung, die ihre Wurzeln in den 70er und 80er Jahren hat. Seine Kochbücher haben ihn auch über die Grenzen der Szene hinaus bekannt gemacht: Mit dem Kochlöffel die Welt verbessern – das wollen wir uns näher anschauen. Morgen.
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